Unterricht

… an der Sprachheilschule Celle Förderschule Schwerpunkt Sprache

Die sonderpädagogische Förderung der Schülerinnen und Schüler durchdringt den gesamten Unterricht und das Schulleben der Sprachheilschule.

Die Gestaltung des Anfangsunterrichts mit besonderer Förderung der basalen Fähigkeiten im Wahrnehmungsbereich und in der Motorik ist durch die Ausbildung der Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer stets im Mittelpunkt der pädagogischen Überlegungen.

Besondere Schwerpunktsetzungen im Bereich der rhythmisch-musikalischen, der psychomotorischen und der künstlerisch-kreativen Förderung verstärken diese umfassende, ganzheitliche Förderung.

Die Beschulung in einer Förderschule Schwerpunkt Sprache impliziert jedoch spezielle Anforderungen an die Umsetzung der Sprachtherapie, da Einzeltherapie nur in besonderen Fällen angeboten werden kann.

Leider sind die schulischen Rahmenbedingungen in den Förderschulen allgemein nicht so gelagert, dass jedes Kind eine Einzel- oder zumindest eine Gruppentherapie erhalten kann. Die fachliche Qualifikation der Kolleginnen und Kollegen würde dies natürlich ermöglichen.

Die Sprachbehindertenpädagogik unterscheidet traditionell folgende therapeutische Interventionsmöglichkeiten:

  • Therapieorientierter Unterricht
  • additive Therapie  (z.B. Einzelarbeit mit einem Kind während einer Stillarbeitsphase oder während der Stationenarbeit)
  • integrierte Therapie  (z.B. Funktions- und Artikulationsübungen bei der Lautanalyse im Erstleseunterricht
  • immanente Therapie (z.B. der Unterrichtsinhalt ist therapierelevant: rhythmisch-musikalische Erziehung, Unterricht und Therapie bedingen sich gegenseitig)
  • Additive Maßnahmen im therapieorientierten Unterricht:
  • individuelle Sprechhilfen und Sprechkorrekturen
  • Sind Laute und Lautkombinationen angebildet und in der Übungssprache verfügbar, kann im Unterricht der Einbau in die Sprachgewohnheiten erfolgen. (Therapiesprache — Spontansprache)
  • Stotternde Kinder können erinnert oder ermuntert werden, ihre sprechtechnischen Hilfen zu verwenden.
  • Dysgrammatisch sprechende Kinder können ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend zur   Übernahme von Satzmuster angehalten werden. (Modulationstechniken)
  • Förderung des spontanen Sprechens: Erzählen eigener Erlebnisse, Rollenspiele usw.
  • Therapieorientierter Unterricht mit integrierter Therapie:
  • spielerische Formen der Lautanalyse
  • Lernen mit allen Sinnen
  • graphomotorische Übungen
  • mundmotorische Übungen
  • Lesespiele
  • Konzentrationsübungen
  • Ergebnisse auf Tonband/Ipad aufnehmen usw.

Therapieimmanenter Unterricht:

  • Der Unterrichtsinhalt stellt in sich einen therapeutischen Inhalt dar.
  • In jeder Deutschstunde lassen sich kommunikative Förderung, Perzeptions- und Sprechübungen, individuelles kompensatorisches Training bestimmter sprachlicher Fertigkeiten durchführen.
  • Erstleseunterricht und weiterführendes Lesen objektivieren die Sprache, machen bestimmte sprachliche Einheiten
  • (Laut/ Graphem, Wort, Satz) bewusst und lassen sich zur individuellen Sprachtherapie nutzen (Sätze legen, Simultanlesen, sinngestaltendes Ausdruckssprechen, rhythmisch-syllabierendes Sprechen und Lesen, genaues Lautieren und sorgfältige Artikulation, Übungen zur Hördifferenzierung usw.).
  • Auch die übrigen Unterrichtsfächer lassen sich therapieimmanent gestalten.
  • Die musischen Fächer bieten persönlichkeitsfördernde Entwicklungsimpulse, lassen aber auch die Integration von Kommunikations-, Konzentrations-, Ausdrucks- und Sprechspielen zu.
  • An mathematischen Sachverhalten können stabile, wiederkehrende logische Beziehungen erarbeitet werden, die zur Entwicklung logisch –syntaktischer Denk- und Sprechmuster beitragen können.
  • Der Sachunterricht dient der Anbahnung neuer Erfahrungen, von Einsichten und Begriffen.